Laut Wikipedia hatte Kaub 1952 2554 Einwohner. Im Jahre 2019 834 Einwohner. Ich frage mich, wo die alle gelebt haben. Zu der Zeit muss es recht eng in Kaub gewesen sein. Die 3 Hauptberufszweige (Weinbau, Bergbau, Lotsendienst (Schiffer) waren noch intakt. Die Schiffe mussten Abends in Kaub halt machen, denn nachts konnte man nicht an der Pfalz vorbeifahren. Es war zu gefährlich. Die Schiffer gingen an Land, in die Kneipen, kauften ein und fuhren am nächsten Tag weiter. Es gab viele Geschäfte. Noch in den 70iger Jahren hatte wir 2 Metzgereien, 3 Bäckereien, 4 Lebensmittelläden und und und. Nach und nach machten alle Geschäfte zu. Die Restaurants / Kneipen verschwanden. Die Einwohnerzahl ging zurück.
Im Juli 2019 habe ich ein paar Fotos von den Häusern gemacht, von denen ich weiß, dass dort sich in meiner Kindheit noch Geschäfte befanden.
Manche der alten Läden, werden wieder mit neuem Leben erfüllt. Und das ist gut für Kaub.
Der Bereich von Kaub, schon von den Kelten und Römern besiedelt, wurde immer weiter erweitert. Die ersten Stadtbefestigungen stammen aus dem 13. Jahrhundert, die letzten wurden im 15. Jahrhundert erbaut. Nach dieser Zeit war es nicht mehr angebracht die Stadt durch Mauern zu schützen. Im 19. Jahrhundert dehnte sich Kaub weiter aus. Es kamen die Schulstraße, Gartenstraße und die Zollstraße hinzu.
Kaub wurde erstmal bei einem Schiedsspruch in der Familie derer zu Falkenstein am 19. August 1275 als befestigte Stadt erwähnt. 1324 erhielt Kaub die Stadtrechte von Ludwig dem Bayern. Darauf hin dehnte sich Kaub immer mehr aus.
Legende:
Die Beschriftung in gelb stellen die Bereiche der Fotografien dar.
uSB = ursprüngliche Stadtbefestigung (orange) 1.SE = erste Stadterweiterung (blau) 2.SE = zweite Stadterweiterung (rot) 3.SE = dritte Stadterweiterung (grün) es folgt eine fortlaufende Nummer (Bereiche an denen die Fotos aufgenommen wurden)
Ursprüngliche Stadtbefestigung
Der Bereich der ersten Befestigung wurde als “Städterviertel” bezeichnet. Heute wird es bei den Einheimischen noch immer Stadt genannt.
Die ursprüngliche Kauber Stadtbefestigung wurde erstmal bei einem Schiedsspruch in der Familie derer zu Falkenstein am 19. August 1275 erwähnt. Die erste Erwähnung der Kauber Kirche datiert auf das Jahr 1315.
1. Erweiterung
Die erste Erweiterung wurde vermutlich gegen Ende des 14. Jahrhunderts vorgenommen. Es umschloss die kurfürstliche Amtskellerei und die Zollschreiberei an deren Ecke ein Turm stand. Dieser wurde 1485 erneuert.
2. Erweiterung
Die zweite Erweiterung erfolgte kurz nach Erteilung der Stadtrechte 1324 durch Ludwig dem Bayer. Die Erweiterung umschloss den Marktplatz und das Bächerviertel (Blücherstraße). Erhalten hiervon ist der Oberweseler Torturm und die sog. ,,Philippinenburg” (Die Ausgangspforte in die Weinberge und nach Dörscheid)
3. Erweiterung
Die 3. Erweiterung im Ende des 15. Jahrhunderts umfasste das langezogene Zöllerviertel. (Zollstraße). Am Südlichen Ende noch heute zu sehen der “Dicke Turm”, erbaut 1485-87.
Beim Oberweseler Torturm in Kaub (bei den Einheimischen “Fuchse Turm” genannt), handelt es sich um einen fünfgeschossigen Turm aus Schieferbruchsteinmauerwerk in Schalenbauweise. Er war ein Teil der Stadtbefestigung und Eckturm der Stadtmauer parallel zum Rhein und der Mauer in nördlicher Richtung. Errichtet wurde er wohl Anfang des 14ten Jahrhunderts nach der Erteilung der Stadtrechte 1324 durch Ludwig dem Bayern. Ist es wiklich ein Torturm? Ich habe kein Tor erkennen können. Durch Zufall gelangte ich ins Innere des Turms um Fotoaufnahmen zu machen. (Danke an den, der mir die Tür öffnete) Es war mein Highlight des 16.10.2017. Nein des Jahres, wenn nicht gar des Jahrzehnts. Da ich gerade an einer Bilddokumentation über die noch vorhandenen Reste der Kauber Stadtbefestigung arbeite, traf es sich gut, dass ich die einmalige Gelegenheit bekam, das Innere des Oberweseler Torturms zu betreten. Da der Turm ohne weiteres nicht zugängig ist, (Der Eingang liegt in 2,5m Höhe und davor befindet sich ein Kunststoffdach) musste ich zwischen 2 Balken, mit nur ca 40cm Abstand, hindurch klettern.
Innenaufnahmen
Hier seht ihr ein paar Fotos, die bei meinem Besuch entstanden sind.
Außenaufnahmen
Aufnahmen von 20. Oktober 2017
Auf dem ältesten Stadtplan von Kaub (1741) sind 2 Bauwerke in diesem Bereich eingezeichnet. Das zweite Bauwerk liegt wohl in einer seitlichen Gasse vom Marktplatz aus Richtung Norden.
Die nun folgenden Bilder wurden in den 1990er Jahren eingescannt aus dem Buch: 1000 Jahre Kaub am Rhein – die kleine Stadt mit großer Geschichte – Verfaßt von Dr.jur. Wilhelm gen. Will Kimpel Herausgegben von dem Heimat- und Kulturverein Kaub
Auf meiner Homepage veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Dieter Becker.
Hier seht ihr Abbildungen auf denen der Turm zu sehen ist.
Ich wollte schon die ganze Zeit einmal die historischen Eingangstüren der Kauber Häuser fotografieren. Mit dem neu überarbeiteten Webauftritt habe ich nun die Möglichkeit Fotos und weitere Informationen von Kaub zu veröffentlichen.